Die sichere Speicherung von Passwörtern ist für jede Anwendung, die Benutzerkonten verarbeitet, von entscheidender Bedeutung. Die Speicherung im Klartext ist extrem riskant und inakzeptabel. Dieser Artikel untersucht die sichere Passwort-Speicherung in MySQL, konzentriert sich auf moderne Best Practices und hebt die Schwächen veralteter Methoden hervor.
Inhaltsverzeichnis:
- Was ist Passwort-Hashing?
- Warum MD5 und SHA1 vermeiden?
- MySQLs PASSWORD()-Funktion
- MySQLs ENCRYPT()-Funktion
- Moderne Best Practices: Bcrypt, Argon2 und Scrypt
Was ist Passwort-Hashing?
Passwort-Hashing ist eine unidirektionale kryptografische Funktion, die ein Passwort in eine Zeichenkette fester Länge (den Hash) umwandelt. Es ist rechnerisch nicht möglich, diesen Prozess umzukehren, d. h. Sie können das ursprüngliche Passwort nicht aus seinem Hash rekonstruieren. Dies schützt Passwörter, selbst wenn die Datenbank kompromittiert wird.
Allerdings sind nicht alle Hashing-Algorithmen gleichwertig. Die Sicherheit hängt von der Resistenz gegen Kollisionsangriffe (verschiedene Passwörter erzeugen denselben Hash) und Brute-Force-Angriffe (Ausprobieren vieler Passwörter) ab. Veraltete Algorithmen sind anfällig.
Warum MD5 und SHA1 vermeiden?
MD5 und SHA1 sind veraltet und kryptografisch gebrochen für die Passwortspeicherung. Sie sind anfällig für verschiedene Angriffe und daher ungeeignet für die Sicherung von Benutzeranmeldeinformationen. Verwenden Sie sie niemals.
MySQLs PASSWORD()-Funktion
Die eingebaute PASSWORD()
-Funktion von MySQL bietet eine etwas bessere Sicherheit als MD5 oder SHA1, wird aber für moderne Anwendungen immer noch nicht empfohlen. Obwohl sie eine Verbesserung darstellt, sind stärkere Algorithmen leicht verfügbar.
Beispiel (nur zu Veranschaulichungszwecken; nicht in der Produktion verwenden):
INSERT INTO users (username, password) VALUES ('john_doe', PASSWORD('mysecretpassword'));
Verifizierung (nur zu Veranschaulichungszwecken; nicht in der Produktion verwenden):
SELECT * FROM users WHERE username = 'john_doe' AND PASSWORD('mysecretpassword') = password;
MySQLs ENCRYPT()-Funktion
Die ENCRYPT()
-Funktion von MySQL ist ebenfalls schwach und sollte für die Passwortspeicherung vermieden werden. Sie bietet unzureichenden Schutz gegen moderne Angriffe.
Moderne Best Practices: Bcrypt, Argon2 und Scrypt
Verwenden Sie starke, moderne Hashing-Algorithmen wie bcrypt, Argon2 oder scrypt. Diese sind so konzipiert, dass sie rechenintensiv sind, wodurch Brute-Force-Angriffe deutlich erschwert werden. Wichtig ist, dass Sie Passwort-Hashing niemals selbst implementieren. Verwenden Sie etablierte Bibliotheken in Ihrer gewählten Programmiersprache, um häufige Fehler zu vermeiden und eine korrekte Implementierung sicherzustellen, einschließlich Salting und Peppern.
Diese Bibliotheken behandeln die Komplexität der sicheren Passwort-Hashing, einschließlich:
- Salting: Hinzufügen einer zufälligen Zeichenkette zum Passwort vor dem Hashing, wodurch es einzigartig wird, selbst wenn dasselbe Passwort mehrmals verwendet wird.
- Peppern (optional): Hinzufügen einer geheimen, serverseitigen Zeichenkette, um die Sicherheit weiter zu erhöhen.
- Adaptive Kostenfaktoren: Anpassen der Hashing-Komplexität basierend auf den verfügbaren Ressourcen, wodurch das Knacken mit zunehmender Rechenleistung erschwert wird.
Ziehen Sie die Verwendung eines dedizierten Passwort-Management-Systems in Betracht, wenn Ihnen das Fachwissen für die korrekte Implementierung einer sicheren Passwort-Verarbeitung fehlt.